Am liebsten von oben: der Bodenseefotograf und Abenteurer Achim Mende zeigt die Welt aus atemberaubenden Perspektiven. Anfang Oktober schickte er einen Heliumballon samt Kamera und Fallschirm 36.000 Meter hoch in die Stratosphäre, an den Rand des Weltalls. Sensationelle Fotos sind dabei entstanden.
akzent: Von der Landesgartenschau Überlingen direkt in den Weltraum – wie sind Sie auf diese verrückte Idee gekommen?
Achim Mende: Das Projekt hatte ich schon seit Jahren in Vorbereitung. Mir geht es immer aufs Neue darum, fotografisches Neuland zu betreten.
„Wie jeder Junge wollte ich früher mal Astronaut werden. Das hat zwar nicht geklappt, aber nun habe ich den „Weltraum“ auf meine ganz eigene Art erobert.“
Achim Mende
akzent: Welche Herausforderungen mussten Sie dabei meistern?
Achim Mende: Hier war einfach alles neu und unbekannt: Temperaturen von minus 60 Grad Celsius, 36.000 Meter Höhe und 160 Kilometer Distanz, eine komplizierte GPS- Satelliten-Ortungstechnik, um die Sonde wiederzufinden … und alles hat funktioniert. Alle Kameras haben durchgehalten. Alles kehrte wohlbehalten zur Erde zurück. Dieses Abenteuer war nur durch die großartige Kooperation mit meinem Freund Heiko Grebing möglich.
akzent: Haben Sie sich die Reise ins Weltall so fantastisch vorgestellt?
Achim Mende: Mich hat das selbst komplett umgehauen – es war nicht zu erwarten, dass das alles so perfekt sein würde. Es war auch viel (Wetter-)Glück mit im Spiel. Meine Devise: Wer wagt, gewinnt.
akzent: Was sind Ihre nächsten Pläne?
Achim Mende: Dieser Flug hat auf jeden Fall ein großes Tor aufgemacht zu weiteren Ideen am Rande des Weltalls …
„Ich lebe und arbeite seit 20 Jahren am Bodensee und ich kann mich immer noch nicht daran satt sehen. Ich habe die Welt gesehen, aber die eigentliche Herausforderung besteht darin, die Schönheit vor der eigenen Haustüre zu entdecken!“
Achim Mende
akzent: Sie sind selbst einer der prominentesten Fotografen vom Bodensee – welche Persönlichkeiten haben Sie schon fotografiert?
Achim Mende: Ich möchte meine Arbeit gar nicht so sehr an Personen festmachen. Es ist einfach die Verneigung vor diesem großartigen Landschafts- und Kulturraum Bodensee/Hegau/Alpen, die mich antreibt. Zuletzt habe ich über ein ganzes Jahr, von der Aussaat bis zur Ernte, die legendäre Höri-Bülle begleitet. Dabei habe ich viele großartige Menschen kennengelernt, die sich mit so viel Hingabe einer Zwiebel verschrieben haben.
Kurzer Steckbrief:
- Achim Mende ist 57 Jahre jung, verheiratet, hat drei Kinder, wohnt in Überlingen.
- Lieblingsessen: Zwiebelrostbraten.
- Lieblingsfarbe: Türkis.
- Er hat: Sehnsucht nach dem Süden, nach mediterranem Licht und Momenten der Anmut.
Projekte von Achim Mende, die man unbedingt anklicken sollte:
Interview: Susi Donner/Fotos: Achim Mende