Wer hätte das gedacht … Seit fast zwei Jahren gehört die Gesichtsmaske zu unserem Alltag. Was vorher fast nur im OP-Saal oder beim Skifahren zum Einsatz kam, gehört mittlerweile zu unserem Outfit wie Schuhe und Unterhose: Ohne geht man nicht mehr aus dem Haus. Doch die waschbaren, oft selbst genähten Stoffmasken aus den Anfängen der Corona-Pandemie mussten den Wegwerfmasken, die den entsprechenden EU-Normen entsprechen, weichen. Blöd. Das dachte sich Pascal Eggmann aus Dozwil (Thurgau) auch …

„Jung, dynamisch und voller Tatendrang“ – so beschreibt Pascal Eggmann sein Unternehmen Unrepa – die Universal Reusable Packaging GmbH. Eigentlich hat sich das Start-up auf Verpackungen spezialisiert: vom nachhaltigen Aufbewahrungsbeutel für Lebensmittel über Paletten-Abdeckungen für Obst und Gemüse bis hin zu Schutzhüllen für Boote und Surfboards. Dann kam Corona. Schnell hatte Eggmann die Idee, spezielle Masken für besondere Bedürfnisse zu entwickeln. Die sogenannten Tube-Masken kommen vor allem bei Sportlern zum Einsatz. So etwa bei Skifahrern oder den traditionellen Schweizer Schwingern. Aber auch Sicherheitsdienste bedienen sich der Livipro-Maske – so der Markenname.

Unrepa, Pascal Eggmann mit Maske

540-mal weniger Abfall

Nach dem Start im April 2020 hat Unrepa mittlerweile die zweite Generation Stoffmasken am Start. Die sogenannte Community Mask besteht aus drei Schichten: Die zum Gesicht hingewandte Seite ist antibakteriell mit Silberchlorid beschichtet, nach außen sorgt eine Antischmutzbeschichtung dafür, dass Bakterien und Viren sich nicht wohlfühlen. Und dazwischen fängt zur Sicherheit ein Textillabyrinth die Aerosol-Tropfen ab. Dass die Masken bei einem auf Nachhaltigkeit bedachten Hersteller auch Oekotex-zertifiziert sind, versteht sich von selbst. Dazu hat nun auch die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) dem Dozwiler bescheinigt, dass die Livipro-Masken eine Schutzwirkung von 99 Prozent haben. Damit übertrifft die Maske sogar die FFP2-Norm um ein Vielfaches – und dass auch noch nach bis zu 50 Wäschen bei 30 bis 60 Grad Celcius. So entsteht laut Unrepa rund 540-mal weniger Abfall im Vergleich zu Wegwerf-Masken – auch weil die Stoffmasken bis zu zwölf Stunden am Tag bei gleichbleibend guter Schutzwirkung getragen werden könnten. Weiterer Pluspunkt gegenüber den meisten standardisierten Masken soll zudem ein Silikon-Ring sein, der die Maske zum Gesicht hin abdichtet. Das sei laut Aerosolforscher Prof. Dr. Ernest Weingartner, Dozent an der FHNW, mit entscheidend für den Schutz des Trägers.

Obwohl Unrepa somit auf einem guten Weg ist, ist das Image von Stoffmasken in der Bevölkerung eher schlecht, wie beispielsweise auch im „Kassensturz“ des SRF berichtet wurde. Dort waren allerdings auch nicht die besonderen Masken aus Dozwil unter der Lupe. Dazu ist das Start-up wohl noch zu unbekannt. Doch Eggmann gibt nicht auf. Denn für ihn ist ein Problem nur der Anfang einer Lösung …

UNIVERSAL REUSABLE PACKAGING GmbH
Amriswilerstrasse 9
CH-8582 Dozwil
+41 (0)79 862 17 87

www.unrepa.ch