Eigentlich sollte der Lakoon bis März 2021 vor dem Stuttgarter Stadtpalais stehen. Nun darf’s noch ein bisschen mehr sein. Drei Monate länger bis Juni sind bei der Stadt Stuttgart im Gespräch.
Nach zwei Arbeitsjahren steht das neueste Werk des Künstlers Peter Lenk aus Bodman seit Oktober in Stuttgart. Wegen des Lockdowns erfährt es weit weniger Aufmerksamkeit als sonst bei seinen Arbeiten üblich. Mangels Publikumsverkehr hat die Diskussion um den Lakoon bislang noch nicht so richtig Fahrt aufgenommen. Vielleicht ist die Landeshauptstadt aber auch nicht reif für Lenk? Schließlich musste mancher Ort am See in der Vergangenheit erst einmal mit seiner Kunst warm werden, bevor die Skulpturen dann doch stolzes Aushängeschild wurden. Wenn Stuttgart den Lakoon nicht will, können wir Bodenseeanwohner uns freuen, denn dann kehrt er zurück an den See, in den Lenkschen Skulpturengarten nach Bodman.
Peter Lenk arbeitet längst an seinem nächsten Werk, dem Schweinseeballett. Auch hier kriegen Politiker ihr Fett weg, es geht um Tierwohl und Billigfleisch, da darf die deutsche Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft nicht fehlen. Für das Jahr 2022 ist in der Überlinger Galerie „Fauler Pelz“ übrigens eine Ausstellung zu Ehren des 75. Geburtstags von Peter Lenk geplant.
Die neun Meter hohe Statue mit dem Titel „S21. Das Denkmal – Chroniken einer grotesken Entgleisung“ zeigt in Anlehnung an den Laokoon aus der griechischen Mythologie den Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann mit ICE-Waggons ringend. Zudem erzählen mehr als 150 weitere Figuren die „Tragödie“ um den Stuttgarter Bahnhof.
Fotos: Achim Mende