Mit künstlerisch anspruchsvollen und wunderschönen Fotos zeigt der in Friedrichshafen geborene Fotograf Markus Mauthe die Schönheit und Vielfalt unseres Planeten, aber auch seine Verletzlichkeit und Bedrohung. Im Dezember führt ihn seine Tour mit der Multivisionsshow „An den Rändern der Welt“ zurück an den Bodensee.
Seit 30 Jahren fotografiert Markus Mauthe in den entlegensten Ecken der Erde, bisher hat er sich auf atemberaubende Naturaufnahmen konzentriert. Sein aktuelles Projekt, „An den Rändern der Welt“, das in Zusammenarbeit mit Greenpeace entstanden ist, führte ihn zuletzt zu 23 indigenen Völkern auf vier Kontinenten. Erstmals dokumentiert er nicht nur die Einzigartigkeit und Zerbrechlichkeit der Erde, sondern mit viel Einfühlungsvermögen auch, wie Menschen, die bisher in einer weitgehend intakten Umwelt lebten, mit dem immer rasanter fortschreitenden Wandel und der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen umgehen. „Bisher habe ich mich auf Bilder beschränkt, die die Schönheit der Welt zeigen, inzwischen sind die Probleme aber so massiv, dass ich nicht mehr davor zurückschrecke, einen brennenden Regenwald in Amazonien zu zeigen, um dem Ernst der Lage gerecht zu werden.“ Begleitend entstand unter demselben Titel ein Dokumentar-Film sowie der Bildband „LOST – Menschen an den Rändern der Welt“. Nicht selten waren die Porträtierten froh darüber, dass sich jemand für ihre Geschichte interessierte. So manches Ritual und Wildnisgebiet hat nur bis heute überdauert, weil es eine Einnahmequelle durch Touristen ermöglicht.
13 Reisen hat Markus Mauthe für das Projekt unternommen, oft unter extremen Bedingungen und großen Entbehrungen. Ihm ist klar, dass man ihm seine Ökobilanz vorwerfen kann. Nicht zuletzt deshalb setzt er sich für Nachhaltigkeit und Umwelt ein, wo er nur kann: Fleischverzicht ist selbstverständlich, er demonstriert bei „Fridays for Future“ und dieses Jahr verzichtet der Vater einer kleinen Tochter auf die Reise mit der Familie nach Brasilien zur Farm seiner Frau Juliana. In der Region der dortigen Kakaofarm in dem südamerikanischen Land haben Freiwillige zuletzt 5.000 Bäume gepflanzt und er hat eine Naturschutzorganisation gegründet, die sich dem Erhalt und der Ausweitung eines Regenwaldgebietes widmet. „Ich bin mit meinem Gewissen im Reinen, auch wenn ich angreifbar bin.“
Neben seiner dreijährigen Tour mit „An den Rändern der Welt“ durch den deutschsprachigen Raum schreibt Markus Mauthe an einem Buch über Ökologie: „Es braucht sehr schnell einen grundlegenden Wandel. So viel Öl und Kohle wie möglich müssen im Boden bleiben und unsere globale Landwirtschaft braucht einen grundsätzlichen Neuanfang. Jetzt haben wir das Momentum, das darf nicht abflauen, sonst haben wir verloren. Ich will als Einzelperson eine Stimme sein, die möglichst viele Leute hören.“ Bei seiner Multivisionsshow besteht die Gelegenheit dazu.
www.markus-mauthe.de | www.an-den-raendern-der-welt.de
Text: Tanja Adamski, Fotos: Markus Mauthe/Greenpeace