„Jetzt machen wir Republik“: Der Revolution von 1848/49 in Baden widmet das Konstanzer Rosgartenmuseum seine neue große Sonderausstellung, die am 17. Mai im Kulturzentrum und Gewölbekeller am Münster eröffnet wird. Totalitäre Ideologien weltlicher und religiöser Prägung faszinieren Millionen von Menschen. Die freiheitlich verfasste, parlamentarische Demokratie droht dagegen, global betrachtet, zum Auslaufmodell zu werden. Der Rückblick auf die Forderungen und Ereignisse der Revolution von 1848/49 und auf markante Frauen und Männer dieser frühen Demokratiebewegung inmitten europäischer Freiheitsbewegungen verweist auf erstaunlich aktuelle Bezüge: Wer frei leben will, muss sich für die Freiheit auch einsetzen.
Die Ausstellung erinnert mit seltenen Relikten der Revolutionszeit, schimmernden Objekten des badischen Hofs sowie zahlreichen Bezügen zur Schweizer Nachbarschaft an die Urväter und Mütter der Demokratie. Zu sehen sind auch Porträts, Karikaturen, frühe Fotografien und berührende Erinnerungsstücken aus den Nachlässen der prominenten Köpfe der Revolution. Nie gezeigte Memorabilien, wie Friedrich Heckers Duellpistolen und sein Säbel, Originalkleidung der Zeit und Zeugnisse der Kämpfe, machen diese Umbruchzeit lebendig. Begleitend erscheinen ein Dokumentarfilm von Teresa Renn und Tobias Engelsing („Es gilt, in Baden loszuschlagen! Der Heckerzug und die Revolution von 1848/49“) – zu sehen im Gewölbekeller – und ein reich bebilderter Band von Tobias Engelsing („Jetzt machen wir Republik! Die Revolution 1848/49 in Baden und am Bodensee“).

17.05.23–07.01.24
Kulturzentrum und Gewölbekeller am Münster
D-78462 Konstanz
www.rosgartenmuseum.de

Beitragsbild: Der Konstanzer Bürgermeister Carl Hüetlin versucht im April 1848 die aufgeheizte Stimmung erregter Konstanzer zu dämpfen. Ölgemälde von Carl von Häberlin, 1880. | © Rosgartenmuseum Konstanz