D – Konstanz | Mit einem großen roten Feuerwehrfahrzeug aus Schwaben in das im Himalaya gelegene Königreich Bhutan: Der Mann, der hinter diesem fantastisch anmutenden Hilfsprojekt steht, ist der Konstanzer Alexander Klaußner. Und der hat schon ganz andere Projekte erfolgreich zum Laufen gebracht.

Bhutan, bekannt als das Land mit dem „Bruttonationalglück“. In dem kleinen Königreich gilt nicht das Wirtschaftswachstum als Maß aller Dinge, sondern die Zufriedenheit seiner Einwohner. Das ist sogar in der Verfassung festgeschrieben. Bhutan, so groß wie die Schweiz, gehört zu den ärmsten Ländern der Welt; ein Viertel der 716.000 Einwohner lebt unter der Armutsgrenze. Erstaunlicherweise halten sich dennoch mehr als 40 Prozent dort für glücklich.

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten war DrukYul, das Reich des Donnerdrachens, wie Bhutan in der Landessprache heißt, von der Außenwelt abgeschlossen. Inzwischen hat es, als das letzte Land weltweit, das Fernsehen eingeführt. Aber auch, wenn die Gesellschaft dort sich jetzt langsam nach außen öffnet, möchte man seinen eigenen Weg gehen, der sehr viel mit einem glücklichen Gemeinwesen und Achtung vor der Natur zu tun hat. Dazu ein paar Eckdaten: Bis 2020 strebt die Regierung an, die Landwirtschaft zu 100 Prozent ökologisch zu betreiben. Als eines der wenigen Länder ist Bhutan CO2-positiv, Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind in der Verfassung verankert. Es gibt ein kostenfreies Gesundheitswesen und Schulpflicht bis zur 10. Klasse. Und: Bhutan ist eine Demokratie.

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten war DrukYul, das Reich des Donnerdrachens, wie Bhutan in der Landessprache heißt, von der Außenwelt abgeschlossen. Inzwischen hat es, als das letzte Land weltweit, das Fernsehen eingeführt. Aber auch, wenn die Gesellschaft dort sich jetzt langsam nach außen öffnet, möchte man seinen eigenen Weg gehen, der sehr viel mit einem glücklichen Gemeinwesen und Achtung vor der Natur zu tun hat. Dazu ein paar Eckdaten: Bis 2020 strebt die Regierung an, die Landwirtschaft zu 100 Prozent ökologisch zu betreiben. Als eines der wenigen Länder ist Bhutan CO2-positiv, Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind in der Verfassung verankert. Es gibt ein kostenfreies Gesundheitswesen und Schulpflicht bis zur 10. Klasse. Und: Bhutan ist eine Demokratie.

Natürlich besteht auch in Bhutan die Gefahr einer negativen Beeinflussung von außen. Beispielsweise die einer touristischen Vereinnahmung nach westlichem Vorbild. Stichwort: Wirtschaftswachstum. Da müsse man einen Weg finden, der Bevölkerung die Chancen eines Wachstums aufzuzeigen, ohne im Gegenzug zu zerstören, sagt Klaußner. Eine Idee ist es, Ökotourismus zusammen mit kommunalen Gemeinschaften vor Ort zu entwickeln. Der Bedarf an einem Austausch sei jedenfalls sehr groß.

Wie der Konstanzer im Verlauf von mehreren Besuchen in Bhutan erfahren hat, ist eine der Herausforderungen des Landes die Versorgung der Landwirtschaft und der Bevölkerung mit Wasser. Erklärtes Ziel der dortigen Regierung ist der landesweite, nachhaltige Ausbau der Wasserversorgung. Aus diesem Anspruch heraus plant der Agrarstaat, allen Bhutanern bis zum Jahr 2020 den Zugang zu ausreichend sauberem Wasser zu ermöglichen. Zwar gebe es ausreichend Wasser, so Klaußner, aber die Pumpen des Landes würden größtenteils von fossilen Energieträgern angetrieben. Daher Klaußners Projekt Nummer eins in Bhutan: Der Bau von mehreren – hydraulischen wie auch solaren – Pumpsystemen, die unabhängig von fossilen Energieträgern funktionieren. Die nötigen finanziellen Mittel dafür kommen vor allem aus Spenden. „Wir werden allerdings nur aktiv, wenn der lokale Partner selbst mit Eigenmitteln in dem Projekt involviert ist“, sagt Klaußner.

Und jetzt Projekt Nummer zwei, die Überführung des Feuerwehrfahrzeuges von Bietigheim-Bissingen nach Bhutan. Ein Mercedes 1524 -DLK 23/12, Baujahr 2002, mit Drehleiter. Bei der Vorgeschichte des Deals spielt der Honorarkonsul von Bhutan, Dr. Wolfgang Pfeiffer, eine wichtige Rolle, der in der Stadt an der Enz im Gemeinderat sitzt und mit Alexander Klaußner befreundet ist. Und dass die örtliche Feuerwehr ein neues Fahrzeug bekommt. Eine Rolle spielt auch, dass in Bhutan Brände eine große Gefahr darstellen und man sich dort keine wie auch immer gearteten Feuerwehrfahrzeuge leisten kann.


Die Übergabe des Fahrzeugs ist für 2019 geplant. Die Route führt zunächst nach Athen. Von dort geht es per Schiff nach Mumbai, dann auf dem Landweg 2500 Kilometer nach Westbengalen. Insgesamt 12 Länder liegen auf der knapp 8.000 Kilometer langen Strecke, der, so Klaußners Arbeitstitel, „Road to Happiness“. Im Wechsel fahren fünf bis acht Fahrer, ein Begleitfahrzeug ist dabei, sinnvollerweise auch ein Mechaniker. Geplant ist eine Reisedauer von etwa zwei Monaten. Genächtigt wird, wo möglich, in Spritzenhäusern.

Aber das ist noch nicht alles. Klaußners erklärtes Ziel ist es, während der Reise das Gesellschaftsmodell Bhutans und ausgewählte Projekte der Entwicklungszusammenarbeit vorzustellen und Unterstützer zu finden. So wird es unterwegs an jedem Nächtigungsort Vorträge und Präsentationen geben. Klaußner: „Wir wollen zwischen Bietigheim-Bissingen und Athen auf uns aufmerksam machen, Menschen finden, die sich für Bhutan begeistern lassen, befreundete Rotarier und Bhutan-Gesellschaften besuchen. Die nachhaltige Wirkung sollte darin bestehen, das Land und sein spezielles Gesellschaftsmodell einer breiteren Öffentlichkeit näherzubringen und eine Reflektion des hiesigen anzuregen. Und es sollten internationale Bindungen und Freundschaften über diese Reise initiiert werden.“

Spendenadresse:

Bhutan Hilfe e.V.
Stichwort „Road to Happiness“
BIC: SOLADES1LBG
IBAN: DE20 6045 0050 0000 083010

Text: Claudia Antes-Barisch