Eine der begehrtesten Würdigungen in der Architekturbranche geht nach Vorarlberg. Die Zentralvereinigung der Architekt*innen Österreichs (ZV) zeichnete im Oktober das Projekt „Wiederbelebung der Altstadt Hohenems“ mit dem Bauherr*innenpreis 2023 aus.
Die internationale Jury honoriert damit den Einsatz des Projektentwicklers Markus Schadenbauer und seines Teams für die visionäre und umsichtige Revitalisierung des denkmalgeschützten Stadtkerns. Besonderes Lob gab es für die individuelle Gestaltung, die Ansiedlung inhabergeführter Betriebe und für die Umsetzung der Begegnungszone mit hoher Aufenthaltsqualität. Häuser der Marktstraße und Harrachgasse, die einst von Handwerk und Handel geprägt und zuletzt in desolatem Zustand waren, wurden revitalisiert und qualitätsvoll nachverdichtet.
Vorbildwirkung
Österreichweit ist es der einzige Preis in der Kategorie „herausragende Bauten, Freiraumgestaltungen sowie städtebauliche Lösungen der letzten drei Jahre“. Insgesamt wurden 110 Projekte eingereicht, davon wurden 25 nominiert und schließlich drei Preisträger*innen ausgewählt. In der Jurybegründung heißt es: „Jedes Haus erstrahlt in altem Glanz oder neuer Schönheit und fügt sich doch in erster Linie in das Ensemble. Kein eitler Architekturzoo, sondern Bausteine für ein lebendiges und spürbar wertbeständiges Stück Stadt. Die Ortskernbelebung in Hohenems stemmt sich erfolgreich gegen Flächenverbrauch und Bodenversiegelung. Architektur und Städtebau schreiten Hand in Hand in eine nachhaltige Zukunft. Möge diese Strategie noch viele Erweiterungen in Hohenems und Nachahmungen allerorts finden.“
Entstanden ist ein Stadtkern mit Vorbildwirkung, der durch das Nutzungskonzept lebendig wird: Alle Geschäftslokale sind inhabergeführt. Einzelhändler*innen, Handwerker*innen und Dienstleister*innen machen Hohenems zum individuellen, nachhaltigen Erlebnis.
Fortführung
Nächste Schritte sind bereits in Arbeit. Neben dem entstehenden Rathaus-Quartier am nördlichen Eingang der Stadt liegt aktuell ein besonderes Augenmerk auf dem Innenstadtquartier „Alt Ems“, dem geschichtlich ältesten Viertel von Hohenems, das stark geprägt ist durch die ehemalige Vielzahl an Sägen und Mühlen. Die Gebäudekerne stammen hier zum Teil aus dem 13. Jahrhundert. Auch hier soll sich zukünftig Alt und Neu in einem Dialog auf Augenhöhe wiederfinden, um einen weiteren Impuls zur Stärkung, Revitalisierung und Begegnung in Hohenems zu schaffen.
www.hohenems.at
www.schadenbauer.at
Beitragsbild: Ein Blumenladen bei der Einfahrt in die Altstadt heißt Einwohner*innen und Besucher*innen willkommen. | (c) Ursula Duenser