Leiter des Stadttheaters Schaffhausen
„Bei Europa denke ich zuerst an den geografischen Raum, in dessen Mitte wir leben: Von der iberischen Halbinsel bis zum Ural – das haben wir zumindest in der Schule so gelernt.
Und an die Eurovisionsmelodie, die wir als Kinder immer samstagabends vor „Wetten Dass???“ zu hören bekamen. Und natürlich an die vielen wunderschönen Orte Europas, die ich schon sehen durfte: Die irische Westküste, die Bündner Alpen, die Toskana, die Peleponnes, die Algarve. Und an tolle Städte wie Wien, Paris, Kopenhagen, Krakau, Rom und viele mehr.
Meine Mutter ist Engländerin, mein Vater Deutscher. Dessen Vater wurde im 2. Weltkrieg in einer Schlacht mit englischen Soldaten getötet. Der allergrößte Vorteil eines geeinten Europas ist, dass wir als eine der wenigen Regionen der Welt das Privileg genießen dürfen, seit Jahrzehnten in Frieden zu leben und uns verwirklichen zu können. Und das nicht nur in unserem Herkunftsland. Dank des Erasmus-Programms konnte ich in München und London studieren, dank der Personenfreizügigkeit in England und der Schweiz arbeiten. Diese Reise- und Lebensfreiheit, die wir dank des gemeinsamen Wirtschaftsraums haben, ist enorm wertvoll.
Ohne die EU wären wir um eine große politische Vision ärmer und müssten wohl unseren Horizont entsprechend enger abstecken.“
