Die Komödie „Kalter Weißer Mann“ von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob konnte im Oktober pünktlich zum Geburtstag des Theaters “Die Färbe“ eine umjubelte Première feiern. Weitere Vorstellungen sind am 23.11. (11 Uhr) und am 29.11. (20.30 Uhr) zu sehen.

Auf der Trauerfeier des Firmenchefs und Patriarchen Gernot Steinfels, der unerwartet im Altervon 94 Jahren verstorben ist, entfacht sich über die Frage nach der richtigen Beschriftung auf der Schleife am Trauerkranz ein Streit. Ein Streit zwischenden Generationen, über die richtige Bezeichnung der Geschlechter und über PoliticalCorrectness, der sich zu einem existentiellen Kampf um die Nachfolge von Gernot Steinfelsentwickelt. Horst Bohne, gespielt von Ralf Beckord, ist das ganze Getue um die richtige Bezeichnung schnuppe. Er hält sich für den rechtmäßigen Nachfolger im Feinwäsche-Imperium des alten Steinfels, wofür er sein Leben lang alles ertragen hat. Wäre da nicht Alina Bergreiter, gespielt von Femke Tiedemann, die sich gegen die Diskriminierung durch ihren älteren, männlichen Kollegen stellt und sich als Verantwortliche fürs New Development bereits selbst an der Spitze des Unternehmens sieht. Mit Kevin Packert, gespielt von Justus Hör, hat sie nicht nur eine kürzlich beendete Beziehung, sondern auch einen schnell überforderten Kommunikationsexperten für Social Media an ihrer Seite. Rieke Schneider, die langjährige Sekretärin des Verstobenen, gespielt von Dina Roos, ist von Trauer überwältigt und versteht die ganze Aufregung nicht. Die PraktikantIn Kim, gespielt von Carla Striewe, will das ganze sexistische Gebaren in der Firma am liebsten von unten umstürzen – aber nur, wenn es sie nicht aus ihrer Work-Life- Balance bringt. Und „auf Teufel komm‘ raus“ kämpft Pfarrer Koch, gespielt von Oscar Blancke, darum, dass diese aus dem Ruder laufende Trauerfeier endlich ein Ende findet.

23.11., 11 Uhr + 29.11., 20:30 Uhr
Theater DIE FÄRBE,
Schlachthausstr. 24,
D- 78224 Singen

www.diefaerbe.de

Foto: (zvg)