Sein Sport ist anspruchsvoll, geprägt von Körper- und Technikbeherrschung, von Adrenalin und herumfliegendem Schlamm: Der 25-jährige Michael Litz aus Allensbach fährt Motocross aus Leidenschaft und mit Erfolg.
Mit der Begeisterung für Motorsport hat ihn sein Vater angesteckt, der früher Straßenrennen fuhr und ihn bis heute als Mechaniker und Trainer begleitet. Im Alter von sechs Jahren saß Michael Litz zum ersten Mal selbst auf einem Motocross Motorrad. Es handelte sich um ein geliehenes Fahrzeug speziell für Kinder. Ein Jahr später bekam der Junge sein erstes eigenes Motorrad – und blieb diesem Sport bis heute treu. Mit zunehmendem Alter trainierte er gern und viel auf den speziellen Motocrossstrecken, die es auch in der Bodenseeregion gibt. Parallel dazu belegte er bei Wettbewerben immer öfter vordere Plätze und fuhr 2019 seinen bislang größten Erfolg ein: Bei der Meisterschaft des Deutschen Jugend Motocross Verbands (DJMV) wurde er Meister in der Klasse MX 2 (Motorräder bis 250 ccm). Dazu reicht es nicht, ein einzelnes Rennen zu gewinnen. Vielmehr fließen die Punkte, die das ganze Jahr über in Meisterschaftsläufen eingefahren wurden, in die Gesamtwertung ein.
Was ihn an diesem Sport reizt, sei „Nervenkitzel und Adrenalin“. Und die Vielseitigkeit. „Man ist immer draußen und trifft jedes Wochenende Freunde und Gleichgesinnte bei Rennen“, erzählt er. Zudem interessiert ihn die technische Seite, was auch unbedingt notwendig sei: „Wer Motocross fährt, muss auch selbst an seinem Motorrad schrauben können und es gern tun“, erklärt er. Hinzu kommt der sportliche Aspekt: Denn ein Motocrossgelände ist nicht nur durch enge Kurven und Steilhänge geprägt, sondern auch durch den variablen Untergrund: Mal ist er ausgetrocknet, mal vom Regen aufgeweicht. Da setzt der Fahrer oft genug zu weiten Sprüngen mit seinem Motorrad an oder nimmt Tuchfühlung mit dem Erdboden auf, während der Dreck durch die Gegend fliegt. Eine ständige Herausforderung.
Die Corona-Pandemie hat zwar den Motocross-Sport in den vergangenen Monaten weitgehend ausgebremst, aber jetzt hat Michael Litz den baden-württembergischen Pokal (BW-Pokal) des ADAC und den DJMV-Pokal in der Klasse MX1 anvisiert. Auch beruflich hat der gelernte Werkzeugbauer ein neues Ziel vor Augen: Seit Oktober besucht er die Technikerschule, Fachrichtung Maschinenbau, in Singen. (rue)
Foto: Michael Litz | (c) Porträt Kevin Kitz, Kirz Productions