Die viertglücklichsten Menschen der Welt wohnen in der Schweiz. Die 11.-glücklichsten in Österreich. Nur die Deutschen sind vom 13. auf den 14. Platz gerutscht, im neuesten Weltglücksbericht. Und sie alle tummeln sich am See!
Finnland ist zum fünften Mal in Folge zum Land mit der glücklichsten Bevölkerung erklärt worden. Auch wenn’s denen da sicher grad etwas unbehaglicher wird, denn das mit dem großen Nachbarn ist nun freilich ein großes Unglück. Ob die Finnen dann auch in Folge das sechste Mal das Glücks-Ranking von immerhin 150 Nationen anführen?!
Übrigens ist die Pandemie schon „eingepreist“, denn der Weltglücksbericht hat die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Wohlbefinden der Menschen in den Blick genommen. Wissenschaftler in den USA erstellen diesen jährlich auf Basis von Umfragen des Instituts Gallup.
Nach den glücklichen Finnen kommen demnach: Dänemark, Island, dann schon die Schweiz, Holland, Luxemburg, Schweden, Norwegen, Israel und Neuseeland. Ganz unten in der Liste der mehr als 150 Länder befindet sich der Konfliktherd Afghanistan und der Libanon sowie Venezuela. Im Mittelfeld liegen China, Vietnam und Bolivien. Russland auf Platz 80 und die Ukraine auf Platz 98 sind dagegen sicher vergangene Momentaufnahmen; der Bericht stützt sich auf Daten aus den letzten drei Jahren. Und Gallup-Umfragen sind auch in Nordkorea … äh schwierig.
Spannend am diesjährigen Glücksbericht ist indes, dass ein deutlicher Anstieg von sogenannten freundlichen Handlungen während der Pandemie festzustellen war: „Die Hilfe für Fremde, Freiwilligenarbeit und Spenden waren im Jahr 2021 in allen Teilen der Welt stark gestiegen und erreichten Werte, die fast 25 Prozent über ihrem präpandemischen Wert lagen.“ Dies zeige, „dass Menschen in Notzeiten mit Empathie reagierten und Menschen in Not helfen würden“. Nun dürfte auch dieser Wert unter dem Gesichtspunkt aktuell dramatischer Konfliktherde – nicht nur in Europa! – noch stark zunehmen.
Rund um den Bodensee brandet die Welle der Hilfsbereitschaft jedenfalls ungewohnt mächtig auf: Noch nie gab es so viele Initiativen und Hilfsbereitschaft, seit Russland die Ukraine überfallen hat. Geld- und Sachspende-Aktionen, LKWs und Busse steuern spontan die ukrainische Grenze an, Ferienwohnungen und Hotels werden hier flugs umgewandelt zu Flüchtlings-Unterkünften; Platz ist sogar in der kleinsten Wohnung: „Wir haben da noch ein ungenutztes Zimmer.“
Die Region rund um den großen Teich ist seit jeher Krisengewinner; schön, wenn man dann auch mal was teilen kann. So werden in diesem Jahr die Inlandsbuchungen corona- und kriegsbedingt noch einmal zulegen; Flug- und Fahrtbenzin werden ebenfalls teurer, was ist da „naheliegender“ als der Urlaub in unserer Region?! Das war schon während der Irakkriege, bei 9/11, in der Hochphase der Corona-Jahre so. Und das wird auch so bleiben. Die Klimaerwärmung sorgt andernorts für Probleme: Wir freuen uns hier über ein sonniges frühes Frühjahr! Menschen prügeln sich in manchen Regionen um Trinkwasser: Wir leben am größten Trinkwasserspeicher Mitteleuropas. Und dieser ist auch noch umgeben von nachgewiesenermaßen extrem glücklichen Menschen.
Wann diese frohe Kunde allerdings mal den weiten Weg vom Großhirn zu den Mundwinkeln der Eingeborenen hier findet, bleibt wohl auch Glückssache …
