Die Welt müht sich, den Spagat zwischen On- und Offline, Virtuell und Echt irgendwie hinzubekommen – mitunter sind das skurril anzuschauende Verrenkungen und manchmal elegante, ineinander übergehendgeschmeidige Bewegungsabläufe.
Letzteres ist uns grad gelungen: Mit dem E-Paper im Dezember haben wir die 200.000er-Marke geknackt und rasen bis Ende Monat sicher auf die Viertelmillion Besucher zu. Also 250.000 Menschen finden es total spannend, statt in Echt online durch ein Magazin zu blättern.
Macht auf dem Handy eindeutig weniger Spaß, außer man trägt ein speckbrettgroßes Mega-Phone mit sich rum. Alle anderen gucken sowas eher gemütlich auf dem Tablet oder ’nem Oldschool-Desktop; denn da macht virtuell Blättern dochirgendwienochmehr Spaß. Also jede Menge Menschen erblättern sich derzeit grade online in Offline-Ästhetik, was wir offline produziert haben und eher nebenbei online stellen. Aha!
Immerhin mindestens 35.000 durften das akzent – wie jeden Monat – sogar mit Blättergeräusch und haptischer Papier-Erotik live erleben. Weitere Vorteile der real-papiernen Welt sind, dass man nicht getrackt werden kann, der Akku und auch die Netzstärke keinerlei Rolle spielen und auch Malware nicht übertragen werden kann. Viral und Virus – auch so ’ne seltsame Beziehung …
Eine andere spannende On-Offline-Beziehung spielt sich grade in Konstanz ab: Zalando – das Online-Schuh- und Modehaus – zieht offline in die denkmalgeschützte einstige Hauptstelle der Sparkasse Bodensee. Einer von sechs Outlet-Standorten, frohlockt man. Als attraktiver Frequenzbringer kann er sogar ins Hinterhaus ziehen – die vor Glück schreienden Damen öffnen alsbald statt Haustür und Päckchen dann hysterisch das sicher stylishe Eingangsportal im Hinterhof. Ob regionale Händler nun auch vor Glück schreien, ist bislang nicht kolportiert. Wenn ein regionales Finanzunternehmen, das mal unter Beteiligung der Kommunen gegründet wurde, um den regionalen Mittelstand zu fördern, nun mit der Erlaubnis der Politik vor Ort Deutschlands größtem Online-Modeversender zu„billigt“, dem regionalen Handel nun nicht mehr nur online, sondern auch offline Konkurrenz zu machen, dann gibt das ganz sicher Geschrei!
Wenngleich sicher am Lautesten die langweil-gestreamten, austauschbaren Schuhhändler in den 1A-Lagen wehklagen werden. Doch wenn hier der DEICH MANN bricht und der Wandel QUICK vonstatten geht, WERDICH den HÄSLERichen OBERgSCHEIDs sicher keine Träne nachweinen. Die guten Individuellen wird’s nicht treffen. Und so hat Online sogar offline einen positiven Effekt …
Alle „historischen“ Intros zum nachlesen und weitersenden findet ihr HIER