Die hochkarätige Sammlung Ulmberg des Thurgauer Mäzens Uwe Holy sucht ein neues Zuhause. Seine über viele Jahre aufgebaute Kunstsammlung mit rund 100 Werken von Künstlern wie Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde oder Max Beckmann wollte der Gründer der Modemarke Strellson in Kreuzlingen eigentlich dem Kirchner-Museum Davos für mindestens 30 Jahre als Dauerleihgabe überlassen. Doch der Vier-Millionen-Franken-Kredit für den hierfür geplanten Erweiterungsbau wurde vom Davoser Stimmvolk abgelehnt. Das gesamte Bauprojekt sollte einen Umfang von 11,5 Millionen CHF haben, ein Großteil davon bestritten aus privaten Mitteln – auch von Holy.
Der Enkel des deutschen Textilunternehmers Hugo Boss gehört zu den 300 reichsten Schweizern. Er hat sich längst aus der Modebranche zurückgezogen und lebt in Ermatingen im Thurgau. Holy möchte seine Sammlung mit den Schwerpunkten Expressionismus und Konstruktivismus der Öffentlichkeit zugänglich machen. Ob hierfür Museen in der Ostschweiz infrage kämen? Das Interesse, die Sammlung in der Region zu halten, ist groß. Man darf gespannt sein, wie Uwe Holy und seine Familie entscheiden werden.
BU: Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938), Alphütten und Tinzenhorn, 1919–1920, Öl auf Jute und Baumwolle, 88,5 x 120,5 cm, Sammlung Ulmberg, Foto: Stephan Bösch