D – Konstanz | 17.03 | Unter dem Titel „Scala Adieu – von Windeln verweht“ hat der Konstanzer Regisseur Douglas Wolfsperger einen Film über das Ende des beliebten Scala-Programmkinos gedreht und damit bereits einen Preis ergattert. Die Vorpremiere findet im Konstanzer Stadttheater statt.

An den zahlreichen Auseinandersetzungen um die Schließung des Scala Kinos kam in den vergangenen Jahren wohl kein Konstanzer vorbei. Es waren nicht nur die Filmenthusiasten, die offensichtlich verärgert waren. Die mit grünem Neonlicht beleuchtete Fassade sollte schon bald dem Logo der größten Drogeriekette Europas weichen, was vielen Anwohnern ein Dorn im Auge war.

Foto: Katrin Zeidler

Genau auf diese Problematik spielt nun der Dokumentarfilm von Douglas Wolfsperger an. Der in Konstanz aufgewachsene Produzent hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Zwiespalt zwischen Bürokratie und Tradition darzustellen. Kurz vor der endgültigen Schließung befragte er deshalb Gegner und Verfechter des Filmtheaters im Herzen der Stadt.

Das 80-minütige Ergebnis seiner Bemühungen wurde bei den Internationalen Hofer Filmfesttagen uraufgeführt und hat bei den 40. Biberacher Filmfestspielen den Preis für den besten Dokumentarfilm erhalten.

Die Jury entschied mit folgender Begründung:
„Das Rennen gemacht hat letztlich „Scala Adieu – von Windeln verweht“ von Douglas Wolfsperger. Das Scala ist ein Arthouse Kino in der Innenstadt von Konstanz, das einem Drogeriemarkt weichen soll. Uns hat überzeugt, wie aus einem vermeintlichen Heimatfilm ein Krimi wird, der ein überregionales Phänomen beschreibt und einen sich sozial gebenden Unternehmer enttarnt. Und das auf eine witzige und freche Art. Konstanz, das vom zweiten Weltkrieg verschont blieb, wird nun vom Kommerz zerstört. Ein Beispiel, das auch für viele Innenstädte Deutschlands gilt.“

Der Dokumentarfilm kommt im Frühjahr 2019 in die deutschen Kinos.

Im Stadttheater Konstanz findet am 17.3. um 16 Uhr die Vor-Premiere statt.

Weitere Informationen zu Film & Regisseur: www.douglas-wolfsperger.dewww.scala-adieu-film.de

Titelfoto: Joachim Gern