Am 8. März ist der 111. Weltfrauentag – im vergangenen Jahr haben wir im akzent Magazin herausragende Frauen aus Kultur, Bildung, Wirtschaft und Politik vorgestellt, in diesem Jahr haben wir entdeckt, wie viele großartige Schriftstellerinnen es in der Dreiländerregion Bodensee gibt. Wir stellen beispielhaft einige der Autorinnen von Romanen, Krimis, Sachbüchern und Ratgebern fürs Leben vor. Alle vollständig zu benennen ist schlichtweg nicht möglich.

Deutschland

Die Heldinnenmacherin

 „Unser ganz besonderer Moment“ heißt das neue Buch von Gaby Hauptmann, das seit Ende Januar im Handel ist. Die wohl bekannteste Schriftstellerin vom Bodensee feiert im Mai ihren 65. Geburtstag. akzent gratuliert ihr herzlich. Die Heldinnen ihrer Bücher begleiten und begeistern Generationen von Frauen und Mädchen. Gaby Hauptmann lebt seit 40 Jahren in Allensbach.  Ihr beruflicher Weg ist Inspiration und Vorbild für viele Frauen, für das, was möglich ist: Sie war oder ist Reiseredakteurin, Radioredakteurin, Autorin, Moderatorin, Produzentin und Regisseurin fürs Fernsehen, sie schrieb bisher über 40 Romane, Jugendreiterbücher und ein Kinderbuch. Sechs ihrer Bücher, die in bis zu 35 Ländern erschienen sind, wurden für die ARD verfilmt. Was Gaby-Hauptmann-Fans besonders freuen dürfte: Es sind Lesungen geplant: Am 22. April findet beispielsweise ein kleiner Benefiz-Talk im Parkstift Rosenau in Konstanz statt: „Stephan Schmutz im Gespräch mit Gaby Hauptmann“.

https://www.gaby-hauptmann.de/

www.meetyourmaster.de/de/kurse/gaby-hauptmann-lehrt-autobiografisches-schreiben | (c) Meet your Master

Gewichtige Gefühle

Julia Sahm hat eine Mission. Die Konstanzerin möchte mit ihrem Lebensmotto „Noch nicht am Ziel, aber mit Spaß auf dem Weg“ Menschen helfen, ihr Wunschgewicht zu erreichen und selbstbewusst, strahlend und mit Leichtigkeit durchs Leben zu gehen.Deine Gefühle wiegen mehr, als du denkst“ heißt ihr neues Buch, das die Bestsellerliste im Bereich „Essstörungen“ derzeit anführt. Als Untertitel hat sie die Worte „Befreie dich von emotionalem Essen und lebe mit Leichtigkeit“ gewählt. Julia Sahm ist Life-Coach, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Autorin, Podcasterin und Entwicklerin des erfolgreichen Coaching-Programms „Lifestyle schlank“. Mit ihrem Coaching-Konzept setzt sie am Kern von Übergewicht an, anstatt mit Diäten immer nur dessen Symptome zu bekämpfen.

www.shinecoaching.de

(c) Julia Sahm

Hätte, müsste, sollte

„Du bist der Kirschbaum. Nur wenn du in deiner Blüte stehst, kann sich deine Familie an dir nähren.“ Dieses Zitat aus ihrem ersten Buch – „Hätte, müsste, sollte – Bedürfnisorientierung im Familienalltag wirklich leben“ zeigt, wie sehr es Nina C. Grimm um Achtsamkeit geht. Ihr Elternratgeber kommt gut an und ist Ende Januar auf der Spiegel-Bestsellerliste gelandet. Die zweifache Mutter stammt aus Gailingen, lebt und arbeitet in Freiburg. Sie ist Psychologin, Wissenschaftlerin und angehende Psychotherapeutin. Nina C. Grimm unterstützt Eltern mit einer Mischung aus verhaltenstherapeutischem Know-how, Behutsamkeit und einem Touch New-Age-Spiritualität dabei, selbst die Veränderung zu werden, die sie sich für ihr Familienleben wünschen. Verständnisvoll, sanft, liebevoll und dennoch kristallklar.

www.ninagrimm.de

Frauen verändern die Welt

Eva-Maria Bast ist Journalistin, Verlegerin, Autorin mehrerer Sachbücher, Krimis und zeitgeschichtlicher Romane sowie Chefredakteurin der Zeitschrift Women’s History – Frauen in der Geschichte. Für ihre Arbeiten erhielt sie bereits dreimal den Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die Mutter von fünf Kindern lebt in Überlingen.  Vom Geschichtenerzählen war Eva-Maria Bast schon als Kind fasziniert. Heute hat sie über hundert Bücher geschrieben und rund eine Million Exemplare verkauft. Eines ihrer neuesten Bücher heißt „Die aufgehende Sonne von Paris“ und ist bei Piper erschienen. Es ist ein weiteres Buch, indem die Autorin von Frauen erzählt, die die Welt veränderten – ob die berühmt-berüchtigte Spionin Mata Hari in Frankreich oder die fiktive Journalistin Alexandra Tuleit, die am Bodensee einen Mord aufklärt. Als Duo mit Jørn Precht schreibt Eva-Maria Bast seit einigen Jahren sehr erfolgreich unter dem Pseudonym Charlotte Jacobi historische Familiensagas und eroberte mehrfach die Spiegel-Bestsellerliste.

www.piper.de/autoren/charlotte-jacobi-10001638

Eva-Maria Bast mit Jørn Precht | © Fotohaus Kerstin Sänger / Piper Verlag

Horror am Bodensee

Janette John ist ein Kind der Endsechziger. Sie wuchs in Berlin auf, studierte und lebte einige Jahre im Ausland. Zurück in Deutschland, arbeitete John zunächst in der Werbung und später im Vertrieb. Heute lebt sie mit ihrer Familie am Bodensee. Schon in ihrer Jugend waren Krimis ihre Leidenschaft – es ist also nur folgerichtig, dass ihre Romane in diesem Genre angesiedelt sind. Aus ihrer Leidenschaft ist eine beachtliche Buchreihe entstanden, in der Janette John ihre Leserinnen und Leser in die Abgründe der menschlichen Gesellschaft führt und geschickt zwischen Vergangenheit und Gegenwart pendelt. Mit „Dein letztes Stündlein“ hat sie aktuell ihren 16. Bodenseekrimi geschrieben, ein neuer spannender Fall, den die Konstanzer Ermittler der Kripo Bodensee aufklären.

www.janettejohn.de

Janett John

Mehr als Liebe

Die Konstanzer Autorin Ingelore Rembs ist für ihren spritzigen, unterhaltsamen und amüsanten Schreibstil mit viel Wortwitz bekannt, der auch in ihrem neuen Roman „Mehr als Liebe geht nicht“ überzeugt. Die Autorin ist in Schlesien geboren. Sie suchte und fand in Konstanz ihr Glück. Spaß am Schreiben hatte sie bereits in ihrer Schulzeit. Nach vielen Arbeitsjahren als Sekretärin in gehobenen Positionen hat sie den Spaß am Schreiben wiederentdeckt und dabei ihren eigenen Schreibstil gefunden. Heute übt die starke Frau Nachsicht mit ihrem strengen Vater und sagt: „Die Frohnatur und die Aufgeschlossenheit von meiner schlesischen Mutter, die Disziplin und den Fleiß von meinem Vater – mit dieser Mischung kann nichts schiefgehen, so war ich immer fürs Leben gewappnet.“

www.cms-verlag.ch/index.php/ingelore-rembs

Ingelore Rembs


Weitere erfolgreiche Autorinnen vom deutschen Bodenseeufer und ihre Neuerscheinungen im regionalen Gmeiner Verlag mit Sitz in Meßkirch: Marion Vogt aus Überlingen hat den Reiseführer „Lieblingsplätze für Senioren Bodensee“ geschrieben und Birgit Rückert aus Salem den historischen Roman „Der Abt von Salem“

Österreich

Löwenherz

Monika Helfer, geboren 1947 in Au im Bregenzerwald, ist eine vielfach preisgekrönte österreichische Schriftstellerin. Sie lebt mit ihrer Familie in Hohenems/Vorarlberg. Sie hat zahlreiche Romane und Erzählungen veröffentlicht und dafür renommierte Auszeichnungen erhalten. Monika Helfer erzählt in präzisem und lakonischem Stil über Außenseiter in komplizierten Familienverhältnissen und verqueren gesellschaftlichen Situationen. Sie schreibt über ihre Familie, von den Onkeln und Tanten, vom kriegsversehrten Vater und von der tödlich verunglückten Tochter – bewegend und intensiv. Im Herbst des vergangenen Jahres wurde sie in Überlingen für ihr bisheriges Gesamtwerk mit dem traditionsreichen Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen ausgezeichnet. In ihrem im Januar 2022 erschienenen Erinnerungsbuch „Löwenherz“ erzählt sie berührend und liebevoll von ihrem Bruder Richard, der mit 30 Jahren Suizid beging. Der Roman landete beinahe direkt auf der Spiegel-Bestsellerliste.

www.hanser-literaturverlage.de/themen/monika-helfer

Monika Helfer | (c) Hanser Literaturverlage

Kleiner, frecher Dämon

Die Schriftstellerin Sabine Schoder, Jahrgang 1982, ist auf einem Bergbauernhof in Tschagguns im Montafon aufgewachsen. In Wien hat sie Grafikdesign studiert. Heute lebt sie mit ihrem Mann wieder in Vorarlberg. Seit Jahren schreibt sie sehr erfolgreiche Jugendromane. Ihre Mama las ihr als Kind ihr erstes Lieblingsbuch vor: „Der kleine Vampir“ beflügelte ihre Fantasie. Schon bald geisterte sie in selbstgenähten Vampirumhängen herum und baute sich aus Couchkissen ihre eigene Gruft. Damit hat es wohl angefangen. Fremde Welten haben sie gepackt. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie als jüngstes Werk das Kinderbuch „Verwünscht nochmal! Mein Teufel, die Schnecke und ich“ geschrieben hat, nachdem ihr letzter Jugendroman „Immer ist ein verdammt langes Wort“ mit dem Delia Jugendliteraturpreis ausgezeichnet worden war.

www.sabineschoder.de/

(c) Sabine Schoder

Schweiz

Frauenperspektive

Wie haben Frauen im 20. Jahrhundert gelebt? Was haben sie gearbeitet? Die Frauenperspektive ist der Schweizer Schriftstellerin Jolanda Spirig – sie lebt in Marbach bei St. Gallen – wichtig. In ihren dokumentarischen Büchern spiegelt sich das Leben von Generationen. Und dazwischen blitzt stets die Zeitgeschichte auf. Jolanda Spirigs Bücher beruhen auf Fakten. In ihren Recherchen dringt sie in die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und Zeitepochen vor. Sie erkennt Zusammenhänge, bildet Kontraste ab und stößt ganz nebenbei auf verblüffende Parallelen zur heutigen Zeit. Die Themen kreuzen ihren Weg. Bei der Auswahl lässt sie sich von der Relevanz und von ihren Interessen leiten. Ihre Bücher heißen „Kaffee mit Muttermilch“ oder auch „Hinter dem Ladentisch“. Am 23. März gibt es eine Lesung der Autorin in der Bibliothek Oberes Rheintal in Altstätten.

Lesung in CH-Altstätten, am Mittwoch, 23. März, 20 Uhr,
Bibliothek Oberes Rheintal, Churerstrasse 1 B/C

www.jolandaspirig.ch

(c) Jolanda Spirig

Mit Musik und Tee

„Bei jedem meiner Bücher frage ich mich in der Phase seiner Entstehung: Was will dieses Buch? Und wie will es das? Worin besteht seine Radikalität?“, sagt Michèle Minelli. Die Schweizer Autorin und Ausbildungsleiterin in den Bereichen Literatur, Kommunikation und Erwachsenenbildung lebt in Uesslingen Iselisberg im Kanton Thurgau. Jedes ihrer Bücher habe seinen eigenen konsequenten Enterpunkt, mit dem es sie für sich einnimmt. Sobald dieser Punkt gefunden sei, folge die Suche nach der richtigen Musik, die sie bei der Schreibarbeit begleiten wird. „Denn beim Schreiben bin ich angewiesen auf kannenweise Tee und Musik.“ Leise, auf „Wiederholung“ eingestellt, schaffe sie durch Klang die Atmosphäre, die sie für genau dieses Buch will und finde die passende Sprache. Ihr aktuelles Buch „Kapitulation“ erzählt von fünf kunstschaffenden Frauen, die einst davon überzeugt waren, sie könnten alles erreichen, wenn sie nur wollten …

www.mminelli.ch

www.schreibwerk-ost.ch

Michèle Minelli | (c) Anne Bürgisser

Beitragsbild: Monika Helfer | (c) Hanser Literaturverlage