Der Riebl mit Milchkaffee bei der Oma, Mamas Hackbrot und Großtante Lisis Funkaküachla – nicht zuletzt ihre kulinarischen Kindheitserinnerungen haben die Vorarlbergerin Eva Fischer dazu bewogen, sich eingehend mit Tradition und Kultur der Küche ihrer Heimat zu beschäftigen. Denn die vielen köstlichen Gerichte, die sie zu bieten hat, erzählen auch einiges zur Vorarlberger Geschichte, von Essgewohnheiten und dem sozialen Umfeld, in dem sie entstanden sind.
Mit viel Liebe zum Detail und großem Fachwissen hat die passionierte Köchin in ihren neuen Rezepten aus der Vorarlberger Küche das zusammengetragen, was diese auszeichnet – und sich zugleich erlaubt, manches ein wenig modern und ausgefallen zu interpretieren. So kommt bei ihr schon einmal der Schweinsbraten mit Sura Räba als Burger auf den Tisch, oder das Maismehl macht die Riebelwaffel zu etwas ganz Besonderem. Denn Esskultur ist auch immer im Wandel und hat Platz für beides – Tradition und Innovation.
Eva Fischers Rezept-Palette reicht von typischen Salat- und Suppengerichten wie Lumpensalat und Walser Käsesuppe über Krautkrapfen, Felchen- und Forellengerichte oder Rindsvögele bis hin zu süßen Gebackenen Mäusen oder dem Scheiterhaufen. Die Vorarlberger Klassiker Kässpätzle und Schupfnudla oder der Riebl dürfen natürlich nicht fehlen und all das rundet die Autorin noch ab mit einer kurzen sozialhistorischen Einführung in die Küche des Ländle sowie einer kleinen Dialekt-Schule.
Eva Fischer: Vorarlberger Küche – S‘Bescht usom Ländle, 192 Seiten, 103 farb. Abb., 21 x 26 cm, gebunden, Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2021, ISBN 978-3-7022-3981-7