Bis 26. April 2026 schlägt Isabelle Krieg in der Kartause Ittingen Bögen durch Raum und Zeit. Ihrem Werk, das mehr als 30 Jahre umfasst, widmet das Kunstmuseum Thurgau die Einzelausstellung „unendlich endlich“.

Isabelle Krieg, die in Fribourg geboren und aufgewachsen ist, ließ sich nach Stationen in Rom, Berlin und Dresden 2019 im Thurgau nieder. Den eigenen Lebenslauf reflektierend, erzählen ihre Ensembles, Bilder und Performances vom endlichen Streben in den unendlichen Dimensionen des Universums. Dafür werden scheinbar banale Alltagsmaterialien mit einfachen, aber präzisen Gesten in poetische Sinnbilder verwandelt. Sie kommentieren das menschliche Dasein zwischen Nestbau und Ausbeutung, zwischen Exploration und Explosion, zwischen Weltekel, Verlustangst und Weltumarmung.

Überspannende Installation
Umarmt von Kunst wird in gewissem Sinne das ehemalige Kloster, in dem Isabelle Krieg anlässlich der Ausstellung eine große neue Arbeit realisiert: Sie verbindet den Platz vor dem Museumseingang und dem Mönchsfriedhof im Innersten durch ein Unendlichkeitszeichen. Es ist Symbol für das Gleichgewicht der Kräfte zwischen Alltag und Kunst, Außen und Innen, Moment und Ewigkeit, Diesseits und Jenseits – eben die Langstrecken, die das Dasein bedeuten.

Begleitend erscheint im November eine Publikation, herausgegeben vom Kunstmuseum Thurgau, mit Ausstellungsansichten sowie Texten von Aleida Assmann, Deborah Keller und Stefanie Hoch.

Kunstmuseum Thurgau
Kartause Ittingen
CH-8532 Warth
www.kunstmuseum.tg.ch

Foto: Isabelle Krieg, „Hair Cocktails“, 2023, Frauenhaar, Flaschen, Schnur, Brennsprit, destilliertes Wasser, Größe variabel © F.X. Brun