Die Händler in den Städten am See können die inflationsbedingten Mehrausgaben nicht wettmachen. (Übrigens auch der Internethandel – aber wen interessiert‘s an der Stelle?!) Der allgemein spürbare Frequenzrückgang in den Einkaufsstraßen nach Corona, die individuelle inflationäre Kaufzurückhaltung (weil Mehrausgaben ja grad alle treffen und so zum Sparen zwingen), aber auch die – wie drück ich‘s politisch korrekt aus? – Vergrämungsmaßnahmen zur Eindämmung, sprich Abhalten, des Individualverkehrs, zeigen Wirkung. Jetzt wurden alle Gebete und Flüche auf einmal erhört. Denn ungeplant kommen alle Umstände gleichzeitig zum Tragen. UPS! Und die Frequenzen gehen überall am See spürbar zurück (die Touristen dämpfen den Sachverhalt zwar noch ab, aber schauen wir mal wie stark).
Das politische Handeln der Betroffenenkreise überlässt man – nomen est omen – leider meist den Händlern, die derzeit wieder überall in den Verwaltungen rundherum Alarm schlagen und darum bitten, hier nun mit mehr Fingerspitzengefühl zu agieren. Die Gastronomen schwimmen derweil lieber weiter im politischen Windschatten mit, zumal ob des bekannt großen Personalnotstands in der Gastronomie die Konsumentenzurückhaltung gewissermaßen grade zupasskommt. Apropos Trittbrettfahrer: Gerade in den zweiten und dritten Etagen der Einkaufsstraßen wird nicht minder ordentlich Umsatz erzielt, in Kanzleien, Praxen, bei Dienstleistern und Ärzten. Und auch hier kommen Kunden/Gäste/Patienten/Klienten usw., gerne aber auch Inhaber und Mitarbeiter, häufig doch lieber mit dem PKW in die City. Investitionen und Engagement (nicht nur in Geld, sondern auch Zeit!) für die mitgenutzte Infrastruktur überlässt man vorzugsweise ebenfalls dem Handel.
Ämter und öffentliche Institutionen sind zwar ebenfalls gerne an zentraler Stelle zu finden, halten sich aus der öffentlichen Wahrnehmung und den Diskussionen allerdings lieber heraus: Doch Mitarbeiter und – an der Stelle ersetzt das Wort „nervige Bittsteller“ vielleicht den Terminus „Kunden“ – kommen blöderweise auch nicht alle mit dem ÖPNV. Apropos: Mit Bus und Bahn findet man seit Jahrzehnten ohnehin nur umständlichere See-Wege: Der Abenteuerurlaub beginnt so zumeist schon vor der heimischen Haustüre.
Auch zigtausende Anwohner zeigen eine unendliche Geduld, selbst bei hektisch verfügten „Verkehrsmaßnahmen“, um etwa „ruhenden Verkehr“ zur endgültigen Friedhofsruhe zu verhelfen. Übrigens stören natürlich auch diese sperrigen E-Autos in jeglicher Hinsicht.
Zwar sind E-Autos leiser als die blöderweise noch mehrheitlich vorkommenden Verbrenner. Aber „kein Auto“ wäre doch allemal leiser. Und kein Gast und kein Kunde, kein Patient, kein Klient. Am besten übrigens auch keine Anwohner!
Genießen Sie also ganz in Ruhe noch ausgiebig eine der schönen Städte an unserem idyllischen, großen Teich.