Das Kreuzlinger Theater an der Grenze bietet seit 57 Jahren ein vielfältiges Programm. Schwerpunkte sind Kabarett im Grenzbereich, das regionale Theaterschaffen abzubilden und Künstlernachwuchs zu fördern. In seiner Spielstätte im Kulturzentrum Kult-X bringt es im März zwei Stücke auf die Bühne.

Die Autorin Vera Bauer hat sich Lebensporträts verschrieben. Am 8. März präsentiert sie „Stationen einer Sehnsucht“ der Schweizer Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach. Die Komponistin und Musikerin Jelena Goldzycher begleitet das dokumentarische Erzähltheater. Schwarzenbach starb 1942 nach einem Unfall mit nur 34 Jahren. Sie hatte als Journalistin gegen den Faschismus angeschrieben, gehörte zur Clique von Klaus und Erika Mann, kämpfte gegen ihre Morphin-Sucht und liebte Frauen. Als Reiseschriftstellerin war sie zu Lebzeiten überaus populär. Vera Bauer zeigt nun, dass ihr Lebensentwurf heute noch fasziniert und bewegt. 

Am 28. März geht’s um eine ganz persönliche Vergangenheitsbewältigung des österreichischen Musikkabarettisten Christof Spörk. Er erinnert sich in seinem neuen Programm „Eiertanz“ an die eigene Zeugung und Geburt 1972. Der Philosoph unter den Kabarettisten fragt sich, warum die Menschen ständig herumeiern auf der Suche nach dem Glück. Und warum sie stets bestrebt seien, sich zu optimieren, zu spezifizieren, zu evaluieren, zu sublimieren oder zu individualisieren – und dabei keine Fehler machen wollten. Witzig, schlau und ohne sich in Klischees zu verlieren, räumt Spörk damit nicht nur mit seiner eigenen Vergangenheit auf, sondern gleich noch mit der ganzen Weltgeschichte.  

08.03., 20 Uhr | Annemarie Schwarzenbach – Stationen einer Sehnsucht
28.03., 20 Uhr | Christof Spörk – Eiertanz
Theater an der Grenze
Hafenstrasse 8
CH-8280 Kreuzlingen
www.theaterandergrenze.ch

Foto: Christof Spörk © Foto von Jeff Mangione