D – Konstanz | Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V., die einzige Menschenrechts- und Hilfsorganisation am Bodensee, feiert Jubiläum: Seit fünf Jahren hat die überkonfessionelle NGO ihren Hauptsitz in Konstanz. Und von hier, aus dem beschaulichen Petershausen, gehen Fäden in alle Welt.
Gegründet 1983 als CSI-Deutschland e.V. in Bonn, verlegte der Verein seinen Sitz zehn Jahre später nach Singen und firmiert seit 2000 als Hoffnungszeichen | Sign of Hope e.V. 2013 folgte der Umzug nach Konstanz. Der Verein leistet humanitäre Hilfe in Form von Katastrophen- und Nothilfe vor allem in Afrika, aber auch in anderen Ländern, beispielsweise in Haiti und Nepal nach den schweren Erdbeben. Zudem engagiert man sich im Bereich der nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit, bietet Hilfe zur Selbsthilfe und mindert so, wie Vorstand Reimund Reubelt betont, auch Fluchtgründe nach Europa.
Als aktuell wichtiges Projekt nennt Reubelt den Aufbau eines Gesundheitszentrums in Nord-Uganda mit eigenem Personal. Im Südsudan hatte Hoffnungszeichen zwei Kliniken installiert, die – ganz im Sinne der angestrebten Nachhaltigkeit – peu à peu an eigens ausgebildete Einheimische übergeben wurden. Allerdings habe man sich auch aus anderen Gründen aus dem ehemaligen Bürgerkriegsland zurückgezogen, erklärt Reubelt: wegen konkreter Drohungen gegen Mitarbeiter von Hoffnungszeichen, orchestriert durch den malaysischen Ölkonzern Petronas und ausgesprochen von der Regierung im Südsudan, denen das menschenrechtliche Engagement des Vereins ein Dorn im Auge ist. Sie haben eine Umweltkatastrophe aufgedeckt, die das Trinkwasser von rund 600.000 Menschen verseucht, erzählt der Mann, der seit 24 Jahren bei Hoffnungszeichen tätig ist. Was dem Ganzen noch zusätzliche Brisanz verleiht: Petronas ist Hauptsponsor beim Silberpfeil-Team von Mercedes in der Formel 1. Reubelt dazu: „Daimler hat zwar für sich und seine Geschäftspartner ethische Richtlinien aufgestellt, aber die Menschen im Südsudan profitieren davon nicht. Das Leid geht weiter.“ Klaus Stieglitz, zweiter Vorstand der Organisation, hat das Problem in einem Buch thematisiert, mit dem Titel: „Das Öl, die Macht und Zeichen der Hoffnung: Von Konzernen und dem Menschenrecht auf sauberes Wasser“.
An der Umsetzung des Slogans „einerseits unmittelbar helfen, aber trotzdem das Übel an der Wurzel packen“ arbeiten in Konstanz 24 Mitarbeiter und zehn weitere am Vereinssitz in Nairobi. Projektbezogen werden zusätzliche Helfer hinzugeholt. Die Organisation finanziert sich durch Spenden und unter anderem durch Zuschüsse des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Um die erforderliche Transparenz zu gewährleisten, informieren – auch auf der Website einsehbare – Jahresberichte über alle wesentlichen Aktivitäten.
Das Engagement von Hoffnungszeichen, so viel ist sicher, dürfte auch in den kommenden Jahren an vielen Orten der Welt stark gefragt sein.
www.hoffnungszeichen.de
Text: Claudia Antes-Barisch