Wer macht denn sowas? Aus dem Bodensee vor Romanshorn ist eine 800 Kilo schwere Edelstahlkugel, gefüllt mit Gin, verschwunden. Spurlos.

Nicht zum ersten Mal hatten Cello Fisch und Jenny Strohmeier, die Gin-Produzenten von Ginial in Romanshorn, ihren Dry Gin im Bodensee versenkt. Mit Hilfe von Schwimmkran und Taucher wurde die kostbare Fracht im August zum Bestimmungsort gebracht und 300 Meter vom Schweizer Ufer entfernt auf den Grund des Sees befördert. Gut geschützt in einer Stahlkugel sollten die 230 Liter Gin in 20 Metern Tiefe reifen, bei konstanten vier Grad Celsius unter zwei Bar Druck. Temperatur, Druck und „der Spirit des Bodensees“ sollten dem Gin einen unverkennbaren Geschmack verleihen.

Das Interesse an der Rarität war auch diesmal wieder groß: Ein Großteil der 395 veranschlagten Flaschen ging bereits im Vorverkauf weg, für 99 Franken das Stück. Als der Gin jedoch jetzt planmäßig aus dem See geholt werden sollte, blieb die Kugel auch nach mehreren Tauchgängen unauffindbar – lediglich ihren Abdruck konnten die Taucher am Seegrund identifizieren.

Die Fishgroup GmbH  bleibt jetzt auf 40.000 Franken sitzen; auch versicherungstechnisch ist da wohl kaum etwas zu machen. Das Unternehmen hat Anzeige erstattet. Ob sich wohl jemals die Antwort auf die Frage findet, wie die Kugel aus dem See geholt wurde? Um den Gin zu versenken und auch wieder zu heben, ist eine spezielle Ausrüstung in Form einer schwimmenden Plattform und einem sich darauf befindenden Kran nötig. Sollte es sich also um einen Diebstahl handeln, hätten auch die Diebe über schweres Gerät verfügen müssen, um an die Kugel zu kommen und sie anschließend abzutransportieren. Zumal die auch noch mit Betonplatten gesichert war.