Das Master-Programm Strategy and International Management (SIM) der Universität St. Gallen (HSG) führt seit elf Jahren in Folge das weltweite Ranking der internationalen Wirtschaftszeitung Financial Times an. Professor Omid Aschari, Mitbegründer und geschäftsführender Direktor des Programms, möchte, dass seine Absolvent*innen die Welt besser und zukunftsfähig machen.

Die bemerkenswerte Geschichte des SIM-Masters begann 2003. Eine Handvoll Professoren an der Universität St. Gallen suchte nach jemandem, der ein internationales Programm federführend aufbauen konnte, und berief Omid Aschari, der unter anderem in den USA bei Peter Drucker studiert hat, der als Pionier und Vater der modernen Mangementlehre gilt.  Mit einigen wenigen ambitionierten Studierenden startete 2004 der erste Studiengang. Inzwischen umfasst die SIM-Community 900 Absolvent*innen, aus 65 Ländern weltweit. „Es geht mir beim SIM-Master in erster Linie darum, junge Menschen zu finden und auszubilden, die nach ihren Möglichkeiten dazu beitragen,die Welt besser und zukunftsfähig zu machen“, sagt Aschari. Darin liege die Magie des SIM-Masters.

„Ich bin davon überzeugt, dass der Zweck des menschlichen Daseins darin besteht, nach persönlichem Wachstum als Mensch zu streben und das Wohlergehen der ganzen Menschheit im Auge zu behalten.“

Omid Aschari

Wir bauen Brücken

Die Managementausbildung sieht er als Möglichkeit, grundlegende Veränderungen und positive Bewegung in Unternehmen und Organisationen zu fördern, geprägt von zukunftsweisenden Werten. Zum Wohle der Menschheit und des Planeten Erde. „Wir brauchen Manager, die weiter denken als an ihre eigenen Interessen, an ihre eigene Karriere.“ Um in das Programm aufgenommen zu werden, müssen die Studierenden hohe Kriterien erfüllen.  „Mit Noten und Testergebnissen definieren wir nicht die Person. Wir schauen uns den ganzen Menschen an“, erklärt der 49-Jährige. Bedeutend seien auch extracurriculare Aktivitäten, wie internationale Arbeitserfahrung, Mitwirkung in Vereinen oder in anderen Bereichen, in denen die Anwärter relevante Kompetenzen und Erfahrungen gesammelt haben. Wichtig sei, warum jemand diesen Studiengang absolvieren möchte. „Wir suchen Leute, die nicht nur jung sind, sondern auch jung denken und neugierig sind, die Global Mindset, einen scharfen Verstand und die Intelligenz des Herzens mitbringen und die Einheit zwischen technischer Brillanz und moralischem Kompass verstanden haben. Die bereit sind, eine persönliche Entwicklung durchzumachen“, betont Aschari. Denn sie werden Positionen bekleiden, in denen sie Einfluss haben und die Macht, Entscheidungen umzusetzen. Dafür erhalten sie im SIM-Master das Wissen und die Instrumente. Alles was sie benötigen, um im jetzigen System zu brillieren. Aber nicht zum Selbstzweck, sondern, um es zu reformieren. „Wir fördern den integrativen Fokus und bauen Brücken. Darüber gehen müssen unsere Studierenden selbst und ihren eigenen Weg und ihre Wahrheit finden.“ 

„Die Klimakrise ist die Krise einer Menschheit, die nicht gelernt hat, in Einheit mit der Natur zu leben.“

Omid Aschari

Was für ein Mensch will ich sein?

Um zu erfahren, wie es ist, seine Komfortzone zu verlassen, geht jeder Studierende durch die SIMmagination Challenge. Innerhalb dieses Kurses entwickeln sie in Teamarbeit große Ideen und setzen ihren Einfallsreichtum und ihre Fähigkeiten in nachhaltigen sozialen Projekten praktisch um. Die Studierenden gehen dafür in die jeweiligen Länder und versuchen dort, ein positives Signal zu setzen. Als Beispiel nennt Aschari eine Gruppe, die in der Flüchtlingskrise helfen wollte. Sie analysierte die Problemstellung und stellte in Zusammenarbeit mit einer Organisation vor Ort einen Container in einem Flüchtlingscamp in Griechenland auf, in dem Unterricht für Kinder und Jugendliche stattfinden konnte. Die Studierenden kamen durch das Projekt mit den Menschen, der Realität und den eigenen Grenzen in Berührung. Das machte sie mehr als nachdenklich, viele fragten sich: „Was für ein Mensch will ich werden?“, was durchaus beabsichtigt sei, denn die Unternehmungsführung der Zukunft gleiche einer Revolution, für die verantwortungsvolle und vertrauenswürdige Menschen notwendig seien. „Auch mein eigenes Bestreben ist, einen möglichst großen Beitrag zum Wohle der Welt zu leisten. Wie ich das erreichen kann, ist morgens mein erster, und abends mein letzter Gedanke.“

Professor Omid Aschari…

  • … ist verheiratet und hat drei Söhne
  • … sieht sich als Weltbürger
  • … ist in Österreich geboren und aufgewachsen
  • … hat persische Wurzeln
  • … hat in Linz Betriebswirtschaftslehre studiert
  • … erwarb einen Master of Business Administration (MBA) in Kalifornien
  • …ist Wirtschaftswissenschaftler

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  • DHBW Ravensburg/Friedrichshafen
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  • Liechtenstein Institut

Text: Susi Donner

Foto: Professor Dr. Omid Aschari.